Burnout – Der Infarkt der Seele.

Ich hatte selbst einen Burnout. Eigentlich sogar zwei. Meinen „ersten“ Burnout habe ich als solchen gar nicht registriert. Aufgeben war keine Option für mich. Ich habe einfach weiter gemacht, habe alle meine Rollen als Frau bedient und damit meine „Lebensberechtigung“ erschaffen. Das gedankliche Konzept, dass ich etwas leisten muss, um Wertschätzung, Anerkennung und Liebe zu bekommen, hat es mir verboten, die Reißleine zu ziehen. Meine Aufgaben zu erledigen, beruflich und privat, fühlte sich an wie zäher Kaugummi auf heißem Asphalt. Nichts wurde ich los, alles blieb an mir haften.

Statt mich um mich zu kümmern, bin ich in einen neuen Job eingestiegen. Es dauerte kurz, und das Leben warf mich aus dem Verkehr. Burnout – Klappe die Zweite – oder vielleicht auch ein „Re-Burnout“. Who knows.

In diesem Blogbeitrag möchte ich aufklären darüber, was ein Burnout ist, wie er sich ankündigt und wie du gut für dich sorgen kannst.

1. Was ist ein Burnout

    1.1 Welche Symptome begleiten einen Burnout?

    1.2 Welche Ursachen gibt es für einen Burnout?

    1.2 Warum verdrängen wir Burnout-Symptome?

2. Burnout oder Depression?

    2.1 Tipps, um dem Burnout vorzubeugen

    2.2 Wie wird ein Burnout behandelt?

    2.3 Wer nicht handelt, wird behandelt

3. Hilfe zu suchen ist eine Stärke

 

1. Was ist ein Burnout?

Das Wort sagt es schon. „Burn“ = brennen, „out“ = aus. Ausbrennen. Du bist leer gelutscht wie ein kaputter Akku. Aufladen nicht möglich. Ausgebrannt. Punkt.

Menschen mit einem Burnout erleben die totale Erschöpfung. Und zwar auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene. Körper, Geist und Seele erleiden einen kompletten Zusammenbruch.

Ein Burnout ist ein Infarkt der Seele.

In den meisten Fällen wird ein Burnout im Zusammenhang mit Arbeit/Job betrachtet. Kein Wunder, denn der Druck in der Arbeitswelt ist hoch. Dünne Personaldecken, ständig wechselnde Kollegschaft, also eine starke Fluktuation und ein hoher Krankenstand tragen nicht zur Balance bei.

Am häufigsten wird von ÜBERlastung gesprochen, es gibt auch das Bild der Unterforderung, dann kannst du einen Boreout erleiden.

Überlastung bedeutet jedoch nicht nur, dass viele Stunden oder Überstunden geleistet werden müssen, viele Vertretungen organisiert und Pausen nicht eingehalten werden können. Es bedeutet nicht nur, dass du keine Zeit hast für eine Bio-Pause, oder gar etwas zu trinken zwischendurch.

Überlastung bedeutet auch, wenn du am völlig falschen Arbeitsplatz sitzt. Wenn dir die Aufgaben nicht liegen, dir Informationen fehlen und dein Auftrag überhaupt nicht klar ist. Fehlende Führung, mobbende Kolleg:innen. Auch diese Überlastung kann dich in einen Burnout bringen, obgleich du vielleicht in einem Halbtagsjob sitzt, und nach vier oder fünf Stunden nach Hause gehen kannst.

„Die paar Stunden sitzt du doch auf einer halben A…backe ab!  Versuch mal meinen Job, dann weißt du, was anstrengend ist“, das war der Standardspruch, wenn ich von Überlastung gesprochen habe.

Bleibe wach für dich und deine Bedürfnisse: Wenn dir alle Energie und Kraft fehlt, wenn du nicht mehr weiter weißt und dir jegliche Intuition fehlt, du Leere und Hilflosigkeit fühlst, dann kann es sein, dass du einen Burnout hast. Die Definition des Burnouts ist schwer. Traue dir selbst.

Fakt ist: Der Burnout ist schon lange vorher! Wenn du schließlich zusammen klappst, dann hast du schon einen langen Leidensweg hinter dir.

 

Burnout

1.1 Welche Symptome begleiten einen Burnout?

Das fiese an diesem Krankheitsbild ist, dass der Prozess schleichend ist. Eine Kleinigkeit pfropft auf die nächste auf. So wird aus einem Tümpelchen ein ganzer Ocean an Anstrengung. Diese Kraft, die es kostet, dein Leben aufrecht zu erhalten, rinnt dir wie Wasser durch die Hände. Je nachdem, was deinen Stress ausmacht und welcher Stresstyp du bist: bist du offen gestimmt, oder verdrängst deine Symptome.

· Die Erschöpfung

Ständig müde und erschöpft? Wenn Pausen keinen Effekt mehr haben und sich Schlafstörungen dazu gesellen, ist dein Nervensystem im Daueralarm.

· Akku leer. Leistung  = 120 % – Erfolg  = 0 %

Jetzt passieren dir Fehler. Bist du vom Stressanteil her ein Everybodys Darling oder ein Perfektionist, dann kommen jetzt gern Ängste und Panikattacken dazu. Trotz erhöhter Anstrengung steigt deine Leistung nicht. Du bist weit über deinen Magic Spot hinaus.

· Lass mich in Ruhe

Freunde treffen, deinen geliebten Hobbys nachgehen? Alles nicht mehr von Interesse. Dir fehlt die Begeisterung. Dein Leben, dein Körper und den Geist fühlen sich leer an. Nichts macht mehr Sinn. Du rollst im Leerlauf den Berg hinab – mit kaputter Bremse. Achtung! Aufprall in Sicht.

· Zweifel, wer du bist

Du erkennst dich nicht wieder. Dein Umfeld auch nicht. Deine Stimmung schwankt wie ein Weinkorken auf offener See. Du hast Angst, bist verzweifelt und fühlst dich als VersagerIn. Du wirst ungerecht und zynisch.

1.2 Welche Ursachen gibt es für einen Burnout?

Unzählige Ursachen gibt es. Ein Burnout ist persönlich und individuell. Nicht wie Zahnschmerzen, die sich für fast jeden Menschen ähnlich anfühlen. Was deinen Burnout ausmacht, das darfst du herausfinden. Gesunde Stressbewältigung ist mein Weg gewesen.

Meisten suchen wir die Ursachen in der Arbeitswelt. Liegt es an den Arbeitsbedingungen, der Digitalisierung der Arbeitsplätze, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dem Vermischen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben durch mehr Homeoffice? Immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit, also liegt es an der Arbeitsdichte? Überstunden, Urlaubs- und Krankheitsvertretung, unsicherer Job, keinen unbefristeten Vertrag? Welche Ursache(n) könnten für deinen Stress stehen?

Auf der anderen Seite sind viele Mütter, gerade junge Mütter, von einem Burnout betroffen. Mangelnde KiTa- oder Hortplätze machen es den Frauen schwierig, auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Häufig werden Tätigkeiten angeboten, die den Frauen nicht gerecht werden. So stecken sie fest in ungeliebten Hilfs- oder Nebenjobs, die kaum Geld bringen, auf der anderen Seite viel Zeit kosten. Diese Frauen leiden häufig große Not in dem Versuch, das Lebenspendel in der Mitte zu halten zwischen Job, Kindererziehung, Haushalt, Partnerschaft, Hobbys usw.

Aber auch die Frauen in der Lebensmitte sehen sich mit Burnout konfrontiert. Das Leben verändert sich, körperliche und mentale Belastbarkeit schlagen Kapriolen. Viele Entscheidungen werden in Frage gestellt. Der Hormonhaushalt übernimmt die Kontrolle, autonom gesteuert und nicht beeinflussbar. Jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind ist der Wunsch nach Neuerungen groß. Gleichzeitig halten die alten und bekannten Strukturen Frauen in Mustern gefangen. Sich und seine Bedürfnisse nicht ausleben zu können schafft großen Druck und Stress, bis hin zum Burnout.

Der Burnout kann jeden und jede treffen. Sei also wach für dich und achte auf dich.

1.3 Warum verdrängen wir Burnout-Symptome?

Du bist eben ein Schwächling! Wer einen Burnout hat, der gilt als schwach. Nicht belastbar. „Nicht ganz dicht“, am Ende. Menschlichkeit für eigene Grenzen ist hier fehl am Platz. Dein Selbstbild ist ein ganz anderes. Du möchtest dich nicht kraftlos und schwach sehen. Du lügst dir lieber in die Tasche, statt für dich zu sorgen.

„Das haben die anderen“, denkst du und siehst deine eigene Gefährdung nicht. Du bist schließlich kein Weichei. Mit diesem Gedanken brauchst du dich nicht mit deiner Angst auseinandersetzen. Verdrängung (also Erstarren) ist eine evolutionär tief verankerte Stressreaktion in uns Menschen.

Letztlich verändert ein Burnout dein Leben. Neue Entscheidungen dürfen getroffen werden, Dinge losgelassen werden. Das wird gern weggeschoben. Bis nichts mehr geht. Dann entscheidet das Leben über dich. Das ist Ohnmacht. Wenn du das nicht möchtest, dann kümmere dich um deinen Stress.

Ich unterstütze dich gern dabei.

Burnout

2. Burnout oder Depression?

Tja, wie genau werden diese beiden Diagnosen nun unterschieden! Gute Frage. Einen Burnout zu haben ist zunächst cooler. Gesellschaftlich betrachtet. Mit einem Burnout werden Eigenschaften assoziiert wie: Erfolg, hohe Leistungsbereitschaft, Karrieremenschen, schicke Autos, so Manager-Typen eben. 24/7 bei der Arbeit. Ein Mensch voller Ideen und Tatendrang. MacherInnen eben.

Dagegen haften Depressionen eher etwas Schwaches, Destruktives an. Das Bild im Kopf (gesellschaftlich) ist eher gekennzeichnet von schlappen, blassen Menschen, die rückgratlos in einem Sessel schlackern und sich zu nichts mehr aufraffen können. Erfolglos, keine Karriere, ohne Job.

What a fuck! Die Symptome ähneln sich stark. Die heftige und ausgeprägte Niedergeschlagenheit und die Unfähigkeit, Leistung zu erbringen, sind Symptome beider Erkrankungen.

Wer war zuerst da: Die Henne oder das Ei? Kommt erst der Burnout und dann die Depression? Bedingt das Eine vielleicht das Andere? Die Depression geht mit enormer Hoffnungslosigkeit einher. Das ist eher nicht so typisch für einen Burnout.

Sorge zuerst für dich und dann für andere! Sonst wirst du zu jemandem, um den sich gekümmert werden muss. Dann brennst du. Aus.

Gesunde Stressbewältigung ist auch Burnout-Prävention. Wende dich gern an mich.

2.1 Tipps, um dem Burnout vorzubeugen

· Ursache vs. Symptom

Kaffee ist geliehene Energie aus der Zukunft. Bist du müde, dann mache eine Pause und lebe nicht auf (Energie)-Pump. Gehe die Ursache deiner Erschöpfung an und verringere damit die Symptome.

· Priorisiere dich

Was sind deine Bedürfnisse und warum nimmst du dir keine Zeit dafür? Nimm dich selbst erstmal wichtig. Wie kannst du dir Zeit für dich nehmen? Welche Aufgaben kannst du verschieben oder abtreten?

· Der Chef, die Kolleg:innen, das Universum…

Ist dir wieder über den Mund gefahren worden? Ist dir jemand auf die Füße getreten? Diese Situationen im Kopf zu wälzen bringt dich in Stress. Gehe Konflikte offensiv und direkt an. Stressfreie Kommunikation ist der Schlüssel.

·  Nö!

Ausgenutzt und ausgesetzt. Da stehst du nun, kraftlos und allein. Bist du ein Gutmensch und machst immer alles für alle möglich? Kein Wunder, dass du dich im Kreis drehst. Auch dein Chef verträgt ein NEIN. Wie du gut für dich einstehen kannst und NEIN-Sagen dir leichtfällt: gesunde Stressbewältigung. Ich bin an deiner Seite.

· Flugmodus

Immer erreichbar, egal ob telefonisch, per Mail oder Nachricht. Mach mal Pause und schaffe dir eine „Death-Zone“. Niemand muss immer für alle erreichbar sein. Auch du nicht.

· Entspannung

Verabrede dich mit dir selbst und gönne die Ruhezeiten. Dieser Termin ist unverrückbar. Suche dir aus, was dir gefällt. Setz dich nicht unter Druck und fange an zu meditieren, obwohl es dir nicht gefällt. Schlafen auf dem Sofa ist ok.

2.2 Wie wird ein Burnout behandelt?

Was hat dich hierher gebracht? Deine Lebensumstände sind so einzigartig wie dein Burnout. Bist du wach für dich, deinen Körper, deine emotionale und mentale Verfassung, dann können die obigen Tipps schon Ruhe in dein Leben bringen. Vielleicht benötigst du therapeutische Unterstützung.

Auf jeden Fall darfst du dein Verhalten ändern. Du darfst lernen, auf deine Bedürfnisse und Wünsche zu achten.

Was sind deine Erwartungen an dich selbst?

Welche Erwartungen werden von außen an dich herangetragen?

Musst du diesen Erwartungen immer entsprechen?

Achtsamkeit zu praktizieren ist ein Schlüssel für mehr Gelassenheit und Lebensfreude, und damit reduziert sich dein Stress.

Dankbarkeit ist ein wirkungsvolles Tool und im Hier und Jetzt mal zu schauen, was gerade da ist.

Konflikte zu vermeiden bringt dir nichts. Einen Konflikt direkt zu lösen ist überhaupt nicht schlimm. Tust du das nicht, dann gleicht dieser Konflikt einem Schwelbrand und wird ekliger und undurchsichtiger. Ein gesundes Konfliktmanagement reduziert Stress.

3. Wie kann ich helfen?

Wie viel ist dir deine Gesundheit wert? Ich rede nicht vom Geld.

Was bist du bereit zu investieren in deine Lebensfreude, Gelassenheit und vielleicht sogar in ein ganz neues Leben?

Zeit? Umdenken? Offenheit? Commitment mit dir? Loslassen? Fühlen? Annehmen? Akzeptieren?

Gesunde Stressbewältigung ist eine Investition in deine körperliche und mentale Gesundheit und bringt dir mehr, als der schönste Karibikurlaub. Ich schwöre.

Lebensfreude, Leichtigkeit und Gelassenheit machen dein Leben wieder bunt.

Ich unterstütze und begleite dich auf dieser spannenden Reise. Nimm Kontakt auf. Der erste Schritt ist immer deiner.

Verwandte Beiträge


Katharina Winkenbach

Ich habe dieses Jahr sehr intensiv mit Susanne gearbeitet. Vor dem Coaching hatte ständig das Gefühl unter Strom zu stehen, konnte nur schwer abschalten und war immer wie "getrieben". Im Coaching habe ich die Ursachen für diese Gefühle verstanden und gemeinsam mit Susanne Strategien erarbeitet, wie ich mich wieder gelassen und ruhiger fühlen kann. Susanne ist als Coach SEHR einfühlsam. Ich habe mich jederzeit sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Susanne hat mich ernst genommen, mich unterstützt und motiviert. Ich kann die Zusammenarbeit mir ihr zu 100% empfehlen.



Susanne Suckert

Susanne Suckert