Angst durch Ablehnung

Die Angst durch Ablehnung.

Ablehnung und Zurückweisung sind starke Gefühle. Sie schmerzen sowohl körperlich als auch mental.

Häufig sind sie verbunden mit Glaubenssätzen wie „ich bin nicht gut genug“ oder „niemand mag mich“. Wenn du h.ufig Ablehnung erfahren hast, hat dein Schutzschalter in deiner Psyche sicher einen guten Schutzmechanismus gefunden, um dich davor zu schützen. Das ging mir nicht anders.

Auch ich habe fast mein ganzes Leben lang unter Ablehnung gelitten. Ich war mir dessen jedoch nicht bewusst. Ich dachte, ich hätte ein schönes dickes Fell, so wie ein großer brauner Bär. Ich war der Meinung, besonders resilient zu sein. Genau das Gegenteil war der Fall. Ich musste 40 Jahre alt werden um zu erkennen, dass meine eigene Mutter mich komplett abgelehnt hat und emotional abwesend war. Das war damals natürlich ein Schock für mich.

Gerade die Liebe der Muttter ist essentiell für das Heranwachsen. Heute bin ich sehr dankbar und habe vergeben, sowohl meiner Mutter als auch mir. Denn die Zeit zwischen meiner Erkenntnis und dem Ausmisten alter Schmerzen zwischen uns, stelle dir das so vor wie das Sortieren alter verstaubter Kartons auf deinem Dachboden, das öffnen und voller Furcht mal genau hinschauen, war ein schwerer Prozess.

Heute weiß ich, dass es meine Verantwortung war und ist, aus diesem Leiden auszusteigen. Ich weiß also sehr gut, wie sich Ablehnung körperlich und mental anfühlt, ich weiß auch, dass du diesen Weg gehen kannst, den ich gegangen bin.

Du kannst deine Angst vor Ablehnung ablegen und aus einer konstruktiven Perspektive heraus für dich nutzen. In diesem Artikel erfährst du:

– Ablehnung einfach erklärt

– Warum Ablehnung so schmerzt

– Richtig reagieren bei Ablehnung

– Lerne und wachse mit Ablehnung

– Einfache Tipps im Umgang mit Ablehnung

Ablehnung

Ablehnung einfach erklärt:

Stress und Angst sind wie Bruder und Schwester. Deine körperlichen und mentalen Reaktionen sind fast identisch.

Gerät dein Nervensystem unter Anspannung laufen immer dieselben Prozesse ab. Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet. Deine Bronchien weiten sich, dein Puls beschleunigt sich. Glukose, ein Einfachzucker, wird blitzschnell von deinem System bereitgestellt und ohne Umwege in die Muskelzellen transportiert.

Jetzt bist du bereit zu kämpfen oder zu flüchten. Das ist jetzt sehr vereinfacht ausgedrückt, wichtig ist, dass du weißt, dass diese Prozesse ablaufen. Ganz egal, ob deine Angst real ist im Hier und Jetzt, oder sie sich nur in deinen Gedanken abspielt.

Jede Ablehnung hat eine Stressreaktion zur Folge. Vielleicht gab es für deine Bewerbung eine Absage. Oder deine beste Freundin hat dich hängen lassen, weil sie einen neuen Partner hat und mit ihm Zeit verbringen möchte. Solche schmerzhaften Zurückweisungen lassen dich natürlich erst mal an dir selbst zweifeln. Ablehnung ist eine echte Empfindung. Durch Ablehnung werden im Gehirn dieselben Areale aktiv, wie auch bei echtem physischem Schmerz.

Es gibt keine andere negative Emotion, die ähnliche Reaktionen zur Folge haben.

Ablehnung kannst du nicht nur durch Worte erfahren. Auch die Körpersprache deines Gegenübers kann deutlich Ablehnung signalisieren. Wenn also dein Gegenüber „Ja“ sagt, sein Körper aber „Nein“ ausdrückt, dann folge deiner Intuition. Menschen glauben im Zweifel der Körpersprache und nicht dem Wort.

Eine Ablehnung ist also eine negative Reaktion deines Gegenübers auf einen Wunsch oder eine Bitte.

Warum Ablehnung so schmerzt:

Wie schon oben Beschrieben gibt keine andere negative Emotion, die eine ähnliche Reaktion zur Folge hat. Nämlich tatsächlich gefühlte Schmerzen. Meine Klientinnen beschreiben diese Schmerzen gerne als „Schlag in die Körpermitte“ oder als „Leere“. Auch Leere kann Schmerzen. Gezogen von einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit und dem Gefühl, hier völlig machtlos und handlungsunfähig zu sein. Mit der ablehnenden Haltung des anderen wurde eine persönliche Grenze überschritten.

Dieses Gefühl der Grenzüberschreitung kennen wir alle. Kinder erfahren Ablehnung häufig, auch wenn sie gut gemeint ist. Dieses Gefühl hat etwas Gefährliches an sich. Wenn ich es als Kind abgelehnt habe, meiner Oma einen Kuss zu geben, hatte das für mich unangenehme Folgen. Ich wurde auf mein Zimmer geschickt. Nichts anderes als Ablehnung für unangemessenes Verhalten.

Musstest du auch DANKE sagen für ein nicht gewolltes Geschenk? Ein Mitbringsel ablehnen kam nicht in Frage. Auch heute noch, als Erwachsene(r), nimmst du das Geschenk an, obwohl du es nicht möchtest. Wer kennt das nicht. Vielleicht war deine Matheklausur nicht gut genug. Möglicherweise bist du bestraft worden. Oder es wurde eine Zusage für eine Freizeitaktivitäten zurückgenommen.

Vielleicht hast du Hausarrest bekommen. Und im Job erfährst du Ablehnung, wenn du ausgeschlossen wirst oder Informationen nicht bekommst.

Meine Klientinnen wundern sich häufig, warum sie als erwachsene Frauen/Männer mit diesem Gefühl der Ablehnung nicht umgehen können. Das liegt einfach daran, weil dieses Gefühl fest verankert ist im Unterbewusstsein und mit bestimmten Triggern verbunden ist.

Der in Kindertagen oft angelegte Schutzschalter der Psyche ist auch im Erwachsenenleben aktiv. Unter einer Stressreaktion, und nichts anderes ist das Gefühl bei Ablehnung, reagieren wir wie damals als Kinder. Und wir fühlen die Schmerzen von damals.

Der Schmerz durch die Ablehnung von heute ist also ein alter Schmerz. Kennst du deine Trigger, kannst du diese alten Gefühle und Schmerzen auflösen.

Innere Kindheilung ist der Prozess, der hier nachhaltige Transformation schaffen kann. Gerne unterstütze ich dich dabei.

Richtig reagieren bei Ablehnung:

Natürlich möchtest du dieses Störgefühl sofort loswerden. Denn neben der Tatsache, dass du Schmerzen hast, kratzt es auch an deinem Ego. Dein positives Selbstbild leidet. Es gibt unterschiedliche Strategien, um Ablehnung „in den Griff“ bekommen.

So lieber nicht:

Die totale Überanpassung. Das ist das System, dass ich genutzt habe. Ich habe gedacht, wenn ich immer alles genauso mache wie andere es wollen, kann nichts passieren. So kann ich auch keine Ablehnung erfahren. So blieben meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche komplett auf der Strecke.

Ich wusste gar nicht, wer ich war. Eigene Ziele zu erreichen ist mit dem Konzept der Anpassung nicht möglich.

Auch der Versuch, keine Fehler mehr zu machen, ist eher hinderlich. Zu denken, dass ich keine Abweisung erfahren kann, wenn ich keine Fehler mache falsch. Auch Perfektionisten bieten reichlich Angriffsfläche. Denn wer bestimmt denn, wann etwas perfekt ist?

Selbst wenn du es endlich geschafft hast dein Projekt nach außen zu bringen, weil du denkst, es ist perfekt: es wird immer jemanden geben, der ein Haar in der Suppe findet. Somit bricht dein Kartenhaus des Perfektionismus zusammen. Und das Gefühl der Ablehnung steht wieder da und klopft an deine mentale Tür.

Die Ursache für deine Angst vor Ablehnung zu finden ist der erste Schritt.

Verstehen, integrieren, akzeptieren.

Wir Menschen sind blind für unsere eigenen „Flecken“. Sich hier Hilfe zu holen ist keine Schwäche. Es ist ein freudvoller Prozess, gerade dann, wenn jemand die den Rahmen hält für deine Entwicklung.

Ablehnung

Lerne und wachse mit Ablehnung:

Es ist völlig normal Ablehnung zu erfahren. Auch du bist sicher nicht immer einverstanden mit den Aussagen oder Handlungen deines Gegenübers.

3 wichtige Schritte, um aus dieser Stressfalle auszusteigen:

REFLEKTIERE DEIN VERHALTEN.

Welches Verhalten und welches Gefühl hat die Ablehnung bei dir ausgelöst?

KRITIKFÄHIGKEIT TRAINIEREN.

Hat die Ablehnung geschadet? Und wenn ja, wie genau?

HALTE DURCH UND LERNE.

Was genau hast du durch die Ablehnung verloren? Oder: Was hast du gewonnen?

Keine Frage: Ablehnung kratzt am Ego. Das Gefühl ist echt sch****!

Du fühlst dich angegriffen und gehst zum Gegenangriff über.

Du fühlst dich bedroht und machst dich fluchtbereit.

Du fühlst dich gelähmt und „frierst ein“, handlungsunfähig.

Das alles ist menschlich und es ist ok!

Beim nächsten Angriff durch Abwertung: Handle völlig anders als du fühlst. So kommst du in die Gelassenheit.

Einfache Tipps im Umgang mit Ablehnung:

Bleibe realistisch!

Du hast nichts gewonnen, du hast nichts verloren.

Nach einer Absage, vielleicht im Bewerbungsprozess oder einer Idee im privaten Umfeld, hast du immerhin den MUT gehabt, deine Idee, deinen Vorschlag, deine Expertise auszusprechen und anzubieten.

Ablehnung ist eine wertvolle Erfahrung und bringt dir Wachstum. Du kannst deinen Standpunkt festigen oder korrigieren und einen neuen Versuch starten.

Bewahre Ruhe!

Jetzt kommt die Wut hoch? Entäuschung? Angst? Bleibe ruhig und bewahre Größe. Durch einen Wutausbruch und unüberlegte Worte wird ein nein NICHT zu einem ja. Bist du entäuscht, dann stelle dir die Frage, welcher Entäuschung zu aufgesessen bist. Angst zu haben ist ok. Wann und in welcher Situation hast du diese überwältigende Angst schon einmal gefühlt? Reise gedanklich zurück an diesen Ort, in diese Zeit in der Vergangenheit.

Auf deinen Prinzipien reiten…

So bringst du das Gespräch zum Stoppen. Gehe davon aus, dass auch du Fehler machst und auch machen darfst. Sei bereit, falsch zu liegen oder einfach noch nicht der/die richtige Kandidat/in zu sein für die berufliche Weiterentwicklung.

Positive Grundeinstellung!

O. k.! Es hat nicht funktioniert. Deinen Wünschen und Vorstellungen wurde nicht gefolgt. Das bedeutet nicht, dass du beim nächsten Versuch nicht punkten kannst. Du bist nicht gescheitert. Nimm das, was der/die Ablehnende gesagt hat mal genauer unter die Lupe. Es könnte sein, dass er/sie Recht hat.

Höflichkeit gewinnt!

Es ist am besten, sich in einer guten Stimmung zu befinden, wenn wichtige Vorhaben anstehen.

Völlig verängstigt oder schlecht gelaunt in ein Bewerbungsgespräch zu gehen wird wahrscheinlich nach hinten losgehen. Einen Konflikt zwischen deinem Partner und dir oder auch mit deinen Kindern mit einem negativen Gefühl zu lösen, wird den Konflikt eher anfeuern. Mit schwierigen Kolleg:innen die Urlaubsplanung zu besprechen, wird aus einer lockeren Haltung heraus leichter fallen

Es ist keine gute Idee, in eine Kommunikation zu gehen, wenn du selber oder dein Gegenüber schlecht drauf sind.

Manche Gespräche lassen sich dennoch nicht aufschieben. Versuche hier, dein Mindset positiv zu beeinflussen. Dazu gibt es zahlreiche Übungen.

Brauchst du hier Unterstützung? Dann nimm einfach Kontakt zu mir auf.

Souverän bleiben!

Souveränität kannst du lernen. Nimm das „nein“ nicht persönlich. Ablehnung hat in den meisten Fällen etwas mit dem Ablehnenden zu tun und nicht mit dem Abgelehnten. Übe dich in Gelassenheit.

Du kannst nicht wissen, was in dem anderen vorgeht. Das was du wahrnimmst und denkst, hat mit der Realität deines Gegenübers selten etwas zu tun. Es ist eine gute Möglichkeit in einer Konfliktsituation den anderen zu fragen: Ich verstehe das, was du sagst, gerade nicht. Was sehe ich hier nicht?

So gibst du deinem Gesprächspartner die Möglichkeit, sich selbst noch einmal zu reflektieren und sich seiner selbst bewusst zu werden.

Auch wenn Ablehnung oft einen bitteren Beigeschmack hat, so kannst du lernen, mit diesem Gefühl gelassen umzugehen. Die Härte der Ablehnung, das was du fühlst, hat immer etwas mit dir zu tun.

Selten mit deinem Gegenüber.

Mit gesunder Stressbewältigung und Konfliktmanagement kannst du Stresskompetenz lernen. Ich helfe dir, alte Muster und Strategien aufzudecken und unterstütze dich dabei, für dich bessere Verhaltensweisen zu festigen.

Gerne helfe ich dir als Coach oder Mentoren hier weiter. Du erreichst mich über den Kontakt Button.

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Katharina Winkenbach

Ich habe dieses Jahr sehr intensiv mit Susanne gearbeitet. Vor dem Coaching hatte ständig das Gefühl unter Strom zu stehen, konnte nur schwer abschalten und war immer wie "getrieben". Im Coaching habe ich die Ursachen für diese Gefühle verstanden und gemeinsam mit Susanne Strategien erarbeitet, wie ich mich wieder gelassen und ruhiger fühlen kann. Susanne ist als Coach SEHR einfühlsam. Ich habe mich jederzeit sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Susanne hat mich ernst genommen, mich unterstützt und motiviert. Ich kann die Zusammenarbeit mir ihr zu 100% empfehlen.



Susanne Suckert

Susanne Suckert